1. |
Moribundus
14:19
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Moribundus
In den bergen wohnt der tod
im blau der nächte gläserner spannung
Und dem weiß der wolkenaugen epilepsie
In den tiefen der wälder
Träumen sterbende von der pyromanie,
dem maßlosen hunger des feuers
und zerfliegen sanft
zu einer erinnerung der bäume
kein tier flieht vor der
bewegungslosigkeit der moribunden
gemeinsam harrend im feuchten moos
lauschen sie der stille, im wissen
dass die erschütterungen in der ferne
ihre liebe zu einander in fetzen reißen wird
so verweilend in einer umarmung,
einem augenblick voll gewissheit,
schwer von der ahnung um die sehnsucht
hoffen sie auf den tod
in angst vor dem verlust ihrer liebe
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2. |
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Kein ort 1, nicht die stadt und lethargie
im nebeltal im kohleheim
hängt mein gemüt
an letzten tannen
wolkenschwer
auf weichem moos gebettet
durchslief ich die tage,
durchträumte die nächte
unter der sternen
meiner verdachten gedanken
doch als die nacht den nebel
in den wald schrie
erstickte der funke
denn ich so manchen hoffnung
habe nennen hören
So verträumten mich die nächte
und verbrannten mich die tage
und als ich in lethargie zerfiel
schrien nur noch
die zerschmetterlinge
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3. |
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kein ort 2: nicht keine stadt und lethargie
als ich schlief schrien die zikaden
sie beklagten die tränen trümmer
die aus meinen träumen fielen
und den sand der lethargie
der aus meinen mundwinkeln knirschte während ich in gedanken an die wälder
die sprödheit der städte verdachte
sie betrauerten das vogelsterben
die vögel, welche erstickten
an meinem schweren atem
tief hinter den hügeln
sahen sie die menschen
gold trinkend aus
bodenlosen fässern
und sanken nieder in röchelnder verzweiflung
als sich der staub in den wunden ihrer rissigen lungen ausbreitete
und ihr letzter klageruf
zu silber erstarrte
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4. |
Klaustrophobie
06:25
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klaustrophobie
die sterne zittern gegen osten der morgen droht mit scharfen rufen
gläsern klingt sein heiser schrei durch taubenässte nekropole
seelenlose körper
wandeln krampfhaft durch der straßen blässe
in ihren augen wohnt die sehnsucht
in ihrer stirn die apathie die schwere liegt in ihren gliedern
wie gewässer an windstillen tagen
ungreifbar scheint der ruf des reiers
mit fassungslosen händen
und fingern starr wie schilf
welches bricht in der kälte, die sie umgibt wolken fliegen unbemerkt vorbei
an fraglos taubgereizten blicken
himmel ziehen sich sprachlos zu
über bewegungslosen mündern wie vorhänge in matten fenstern
in zum sterben konstruierten höfen
ihr schweiß riecht nach plastikrosen
ihr atem nach verschwiegenen träumen
und leer aus angst vor jeglicher bewegung
fürchten sie sich nur nicht vor ihrer klaustrophobie
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5. |
Erinnerung
06:23
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erinnerung
nehmt mein herz und meinen verstand
und Wundert euch nicht
wenn ihr euch verliert
beim versuch mir zu folgen
Über die stummen klaviaturen
sonderbarer nächte
fürchtet euch nicht
vor dem grotesken Treiben
und der schwebung heller saiten
eines statischen raums
wenn wir uns finden
an müden mauern
die träge ihre truben augen öffnen
um behäbig einen schwall
gelben lichts in die gassen zu spucken
wenn wir uns grüßen nach der langen reise
und umarmen und küssen
kann ich euch versichern, dass mich
euer lächeln gleichermaßen glücklich stimmt
wie euer schmerz mich traurig macht
mich aber nichts in dem maße verstört
wie eure verwunderung über meine ehrlichkeit
so verfliege ich in der betroffenheit
eurer blicke zu gedanken der sterne
seid nicht traurig über mein vergehen
wir sehen uns wieder in den tiefen abenden des winters
in der zwischenzeit fällt schnee
und erstickt jede erinnerung
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